Warum Kommunikation in der Krise kein Nice to have ist.

Müssen wir 2025 wirklich noch eine Lanze für Kommunikation in der Krise brechen? Ganze Heerscharen von PR-Experten haben – teilweise teure – Seminare zu Krisenkommunikation besucht, unzählige Sachbücher wurden geschrieben und zieren die Regale der Kommunikationsberater, und jeder weiß: Man kann nicht nicht kommunizieren.

Aber dennoch beobachten wir es immer wieder: Statt zu informieren, zu erläutern, zu vermitteln, oder einfach nur zuzuhören, wird geschwiegen, gemauert, bestenfalls geschwurbelt. Wie oft habe ich den Satz gehört: Wir wollen doch nicht das Gesicht der Krise werden. Falscher kann man mit so einer Strategie nicht liegen.

”Man kann nicht nicht kommunizieren.”
(Paul Watzlawick)

Krise als Zeit der Bewährung

In Krisenzeiten zeigt sich, wie wertvoll klare und ehrliche Kommunikation wirklich ist. Ob im Unternehmen, in der Politik oder im privaten Umfeld – wer nicht spricht, wird missverstanden. Wer lückenhaft informiert, erzeugt Unsicherheit. Und wer gar schweigt, überlässt das Feld den Gerüchten. Wie ein Vakuum füllt sich der öffentliche Raum mit Interpretationen, Narrativen und Expertenmeinungen. Nur das Unternehmen selbst findet nicht statt.

So gesehen sind Krisen auch immer Bewährungsproben. Nur wer in schwierigen Zeiten offen und transparent kommuniziert, stellt unter Beweis, dass er es ernst meint. Und gewinnt damit sogar an Ansehen und Reputation.

Orientierung geben

Gerade in schwierigen Momenten brauchen Menschen Orientierung. Sie wollen wissen: Was passiert gerade? Was bedeutet das für mich? Wer kümmert sich? Wie geht es weiter? Eine offene Kommunikation schafft Vertrauen – selbst dann, wenn die Nachrichten unangenehm sind. Ehrlichkeit ist dabei wichtiger als Perfektion. Und selbst wenn es gerade mal keine neuen Erkenntnisse gibt: das Gesicht zu zeigen wird stets goutiert.

Krise als Chance

Krisenzeiten sind immer auch Momente der Veränderung. Wer Menschen dabei mitnimmt, erklärt und zuhört, kann aus der Unsicherheit gemeinsame Stärke formen. Und seine Ziele besser erreichen. Wer nicht kommuniziert, verpasst die Chancen, die mit jeder Krise einhergehen.

Gute Kommunikation in der Krise ist kein „nice to have“, sondern Überlebensstrategie. Wie gute Kommunikation geht, steht auf einem anderen, viel größeren Blatt.


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