KI in der Krise: Chancen, Risiken und wo die Reise hingeht

In einer Welt, die immer schneller kommuniziert, nimmt Künstliche Intelligenz (KI) auch in der Krise eine zunehmend wichtige Rolle ein. Unternehmen, Behörden und Organisationen stehen in kritischen Situationen unter enormem Druck, schnell und präzise zu kommunizieren.

KI kann dabei unterstützen – das ist verlockend, doch nicht ohne Risiken.

Bleiben wir erst einmal positiv und schauen auf die Möglichkeiten, die KI uns bietet:

Einige Anwendungsfelder für KI in der Krisenkommunikation

  1. Simulationen
    Aufwändige Simulationen können mithilfe von KI deutlich einfacher erstellt werden. Die Erstellung von Content, die Simulation von Anfragen und die Entwicklung von ganzen Storyboards ist heute schon möglich. Spezialisierte Firmen wie Conductrr verbinden KI-basierten Content mit „echter“ Erfahrung im Erstellen und Durchführen von Crisis Drills.
  2. Monitoring und Früherkennung
    KI-gestützte Tools analysieren in Echtzeit Social Media, Nachrichtenportale und Foren. Und sie fassen Stimmungsbilder, Trends oder mögliche Krisenherde zusammen. So lassen sich Änderungen in der Lage frühzeitig erkennen. Unternehmen können dadurch schneller reagieren, bevor eine Krise eskaliert. Gerade wenn das Netz mal gerade wieder „explodiert“, filtern KI-Tools die wesentlichen Inhalte aus dem Grundrauschen.
  3. Automatisierte Kommunikation
    Chatbots und automatisierte Antwortsysteme können in der ersten Phase einer Krise einfache Fragen beantworten oder Informationen bereitstellen. Das entlastet menschliche Teams und stellt sicher, dass wichtige Informationen rund um die Uhr verfügbar sind. Dabei sollte den Nutzern dieser Systeme immer klar sein, dass sie gerade mit einem KI Tool kommunizieren.
  4. Texterstellung und -optimierung
    KI-Tools helfen dabei, Pressemitteilungen, Social-Media-Posts oder interne Memos schnell zu formulieren. Sie können Formulierungen vorschlagen, Texte vereinfachen oder an Zielgruppen anpassen. Besonders in hektischen Krisensituationen spart das Zeit. Hierbei gilt aber, wie in allen andereren Bereichen der Texterstellung durch KI auch: Je besser der Prompt, umso besser das Output.
  5. Datenanalyse für Entscheidungsfindung
    KI kann große Datenmengen auswerten, um Entscheidungsträgern fundierte Informationen zu liefern: Wie entwickelt sich die öffentliche Meinung? Welche Kanäle funktionieren am besten? So lassen sich Kommunikationsstrategien gezielt anpassen.

Damit kommen wir zu den Risiken und Nebenwirkungen – also dem Beipackzettel dieses Beitrags. Worauf gilt es zu achten?

Risiken und Herausforderungen

  • Fehlinterpretationen: KI-Systeme können Stimmungen oder Zusammenhänge falsch deuten, besonders wenn Sprache mehrdeutig ist oder Ironie im Spiel ist.
  • Glaubwürdigkeitsverlust: Vollautomatisierte Antworten wirken in Krisen oft unpersönlich. Gerade in emotional belastenden Situationen erwarten Menschen Empathie – etwas, das Maschinen nicht leisten können. Noch nicht, zumindest.
  • Verzerrte Datenbasis: Wenn die KI mit fehlerhaften oder unausgewogenen Daten arbeitet, können falsche Empfehlungen entstehen – im schlimmsten Fall verschärft das die Krise.
  • Abhängigkeit von Technologie: Wer sich zu sehr auf KI verlässt, riskiert, wichtige menschliche Einschätzungen zu übergehen.
  • Group Thinking, bzw. gar kein Thinking Ein wesentliches Merkmal starker Krisenteams ist, dass viele Meinungen gehört werden, auch die leisen Stimmen. Wer KI das Denken überlässt, riskiert eine Krise in der Krise, weil die Reaktion des Unternehmens nicht angemessen ist.

Also darf auch hier der Hinweis nicht fehlen: Ohne menschliche Expertise, ohne das richtige Mindset und das Wertegerüst des Unternehmens, welches gerade in einer Krise steckt, geht es nicht. KI im Alleingang in der Krise? Niemals!


Wohin geht die Reise?

Die Zukunft liegt in der intelligenten Kombination von Mensch und Maschine. KI kann Analysen liefern, Routineaufgaben übernehmen und dabei helfen, schneller den Überblick zu behalten. Aber gerade in der Krisenkommunikation bleibt die menschliche Komponente entscheidend: Fingerspitzengefühl, Empathie und die Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen, kann bislang – Stand Juli 2025 – kein Algorithmus ersetzen.

Schon heute sehen wir KI-gestützte Assistenten sehen, die Krisenteams in Echtzeit beraten – ähnlich einem Co-Piloten. Aber die Steuerung bleibt in menschlicher Hand. Das wird zukünftig zum ganz normalen Toolset eines Krisenstabs gehören, sowie wie vor gar nicht allzu langer Zeit das Telefax, Telefone und ein Whiteboard.



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