Eine neue Marke: ”11 Fifty-Nine”

11 Fifty-Nine – dahinter verbirgt sich keine glamouröse Hochhausadresse in Manhattan, sondern meine Unternehmensmarke, unter der ich seit kurzem Beratung und Unterstützung im Bereich Krisenkommunikation anbiete.

Wie bin ich darauf gekommen? Ich gebe es offen zu, als Teenager war ich großer Fan von Debbie Harry aka Blondie, und 1978 ging mir der Refrain ihres Liedes „11:59“ Wochen lang nicht aus dem Kopf:

”Today can last another million years
Today could be the end of me
It’s 11:59, and I want to stay alive”

– Debbie Harry (Blondie)

Und 11:59 passt ganz gut zu dem Umfeld, in dem ich mich bewege. Denn es ist immer kurz vor zwölf, wenn eine Krise im Anmarsch ist. Dann ist Zeit knapp, guter Rat teuer und die Nerven liegen blank.

Die goldene Stunde ist zur goldenen Minute geschrumpft. Wenn überhaupt…

Zugleich beschreibt 11:59 gut, wo wir heute in der Kommunikationswelt stehen. 28 Sekunden dauert es, einen Tweet zu schreiben und an die gesamte Menschheit zu senden, weniger als eine Minute. Die goldene Stunde von damals ist auf nicht mehr als eine goldene Minute geschrumpft, wenn überhaupt.

Umso wichtiger, die Zeit weise zu nutzen, die uns allen geschenkt wird, bevor eine Krise eintritt. Was man in der Zeit vor 11:59 zum Beispiel alles machen kann, wäre dieses, hier eine Liste ohne besondere Prioritäten und Anspruch auf Vollständigkeit:

  • Einen Krisenplan erstellen, der wirklich funktioniert
  • Das Top Management zun den aktuellen Issues und möglichen Krisenszenarien briefen
  • Eine echte Krise simulieren und mit den Akteuren im Unternehmen durchspielen, um Schwachstellen zu identifizieren
  • Schwachstellen fixen
  • Sich überlegen: Wer sind eigentlich meine Stakeholder und welche Bedeutung haben sie für mich in einer Krisensituation?!
  • Sich fragen: Habe ich eigentlich die Kontrolle über meine „owned media“, also meine Kanäle? Wirklich? Auch, wenn ein Cyberangriff meine IT lahmgelegt hat?
  • Sein Team schulen
  • Mal wieder den Krisenplan rausholen und abstauben
  • Mal die Internetagentur fragen, ob die Darksite eigentlich noch funktioniert
  • Wo liegt noch mal der Schlüssel für den Schrank, in dem die Krisenablaufpläne liegen?
  • Gemeinsam überlegen, welche Risiken und Nebenwirkungen KI für das Unternehmen haben könnte – und natürlich: welche Chancen

Die Liste könnte ich noch lange fortsetzen. Aber ich habe Sie nur erstellt, damit jedem klar wird: All dies ist wichtig, und all dies ist in der einen goldenen Minute nicht zu stemmen, die uns oftmals bleibt zwischen Eintritt einer Krise und dem ersten Anruf des Journalisten, der bereits etwas mehr weiß als Sie.

Also, wenn es 11:59 ist, ist es eigentlich schon zu spät – es sei denn, Sie haben vorher diesen Blogartikel gelesen. Und das zum Anlass zu nehmen, ihre Preparedness auf den neusten Stand zu bringen.

Übrigens habe ich lange darüber sinniert, was besser klingt: „Eleven59“, „11 Fifty-Nine“, „11:59“, „11Fifty9“ oder „Eleven Fifty-Nine“. Am Ende hat dann mein Bauch entschieden. Ich muss ja nicht alles selbst entscheiden.